Lange hielten die FSV Volleyballerinnen zuhause gegen das Team aus Tiefenbach sehr gut mit, dann reichte die Kraft aber am Ende nicht mehr und die Marktoffingerinnen mussten zum ersten Mal in dieser Saison eine 1:3 Niederlage zu Hause in Kauf nehmen. Am Ende gab es natürlich enttäuschte Gesichter auf Seiten der Heimmannschaft, dennoch boten sie den zahlreichen Zuschauern in der Marktoffinger Mehrzweckhalle eine fast zweistündige beste Volleyball-Unterhaltung. Unterm Strich steht also ein beherzter Auftritt mit viel mehr Selbstbewusstsein als in den zwei vorangegangen Spielen in der Rückrunde, aber eben kein Sieg zu Buche.
Ein mittlerweile stark dezimierter Kader von momentan nur noch 8 Spielerinnen wusste um die Stärken des Gegners aus Niederbayern. Bereits in der Vorrunde hatten die Rieserinnen mit den lang gezogenen Aufschlägen und dem variablen Spiel der starken Zuspielerin ihre Probleme. Dies sollte sich auch in Satz 1 zeigen – mit vollem Risiko bei den Aufschlägen zogen die Gegner auf einen guten 5-Punkte-Vorsprung weg, welchen sie auch bis zum Ende mit 25:20 verteidigen konnten. Selbst viel mehr Mut am Aufschlag forderte das kurzerhand eingesprungene Trainerduo Sven Wachsmann und Josef Wizinger, welche Haupttrainer Sebastian Stadali ersetzten, der selbst einen Spieltag hatte. Diese Vorgabe setzte dann Melli Dauser als Erstes gekonnt um, durch ihre gefährlichen Sprungflatteraufschläge brachte sie das zuvor vermisste Selbstbewusstsein ins Team. Jetzt war auch die Sicherheit im FSV-Spiel zurück. Theresa Wizinger und Marlene Klaus, welche sich hervorragend auf der Zuspiel-Position ergänzten, lenkten nun das Geschehen und konnten ihre Angreifer bestens einsetzen. Vor allem Steffi Stimpfle, Jasi Beyerle und Maria Altenburger „schossen“ sich auf ihren Positionen nun so richtig auf den Gegner ein. Mit 15:25 war der Ausgleich zum 1:1 Satzerfolg also mehr als deutlich geschafft. Diese starken Attribute (mutiger Aufschlag und gefährliche Angriffe) galt es nun auch im dritten Satz abzurufen. Tiefenbach wusste jedoch wieder geschickt ihre Aufschlag-Waffe einzusetzen, welche die Marktoffingerinnen auf eine harte Probe stellte. Erst bei deutlichen Rückständen von 3:12 und 15:20 hatten die Gastgeber wieder besseren Zugriff aufs Spiel und setzten mit einem unbändigen Kampfgeist noch einmal alles daran, um eine fulminante Aufholjagd zu starten. Leider stand am Ende mit 22:25 der FSV wieder mit leeren Händen da. Szenenapplaus der Zuschauer zum Seitenwechsel sollte die Spielerinnen nochmal motivieren, um sich in einen fünften Satz zu kämpfen. Libera Kathi Neuner hatte nun die Aufschläge bestens im Griff und kratzte auch in der Abwehr viele schon unerreichbar geglaubte Bälle noch vom Boden. Das Spiel sollte seinen Höhepunkt erreichen – lange Ballwechsel, mit bis zu sage und schreibe 21! Netzüberquerungen strapazierten die Kräfte beider Mannschaften. Dass dies meist mit dem glücklicheren Ende für den FSV ausging, verlieh den Damen einen enormen Siegeswillen. Dies war auch wichtig, denn beim Stand von 21:17 für Tiefenbach schien auch der letzte Satz schon verloren zu sein. Mit den letzten noch vorhandenen Kräften fightete das gesamte Team sowohl auf dem Feld als auch am Spielrand um jeden Ball. Dass es am Ende ein verschlagener, knapper Aufschlag ins Aus und ein Quäntchen mehr Glück für Tiefenbach war, welche sich denkbar hauchdünn mit einem 23:25 Satzerfolg den Sieg sichern konnten, sorgte natürlich für enttäuschte Mienen beim FSV. Dennoch positiv: das zuvor fehlende Selbstbewusstsein haben die Damen 1 auf jeden Fall wieder gefunden und auch wenn keine zählbaren Punkte auf der Habenseite verbucht werden konnten, haben sie sich wieder von ihrer besten (Volleyball)-Seite gezeigt. Die Chance auf den ersten Sieg in der Rückrunde haben sie dann bereits nächsten Sonntag, wenn der zweitplatzierte TSV Planegg-Krailling ins Ries kommt, welcher noch ein unbekannter Gegner ist, denn dies wird das erste Spiel der Saison gegen diese Mannschaft sein. Also: auf ein Neues, dann hoffentlich mit den ersten Punkten!
(Bericht: Antonia Leberle)