Eines der unschönsten Dinge, die einem als Sportler wohl widerfahren kann, ist, mit einer Niederlage die Saison zu beenden und mit dieser Niederlage den Abstieg zu besiegeln. Diese bittere Pille musste die erste Damenmannschaft vergangenen Samstag in heimischer Halle schlucken, als sie mit einem 1:3 Misserfolg gegen die DJK SB München Ost unterlagen. Es war das wohl vorerst letzte Bayernliga-Spiel in Marktoffingen. Nach über 15 Jahren in den oberen Ligen (zeitweise sogar mit 2 Mannschaften vertreten), waren sich nach dem Spiel in einer voll besetzten Halle bei anschließender Fanfete im Kreise der großen „FSV-Volleyball-Familie“ alle einig, dass der Abgang mehr als schade ist. Bei all den Gesprächen, Analysen und Bewertungen muss aber fachlich ganz klar festgestellt werden, dass die anderen Teams in der Liga momentan einfach besser sind als der FSV. Schließlich verlor man in der Rückrunde einfach zu viele Spiele, was einige noch mit Pech oder Ähnlichem verteidigen wollen, ist aber nunmal Fakt. Entschuldigend kann noch die Tatsache angesehen werden, dass die personelle Situation ein wichtiger Punkt im Saisonverlauf war. Auch am letzten Spieltag fehlten neben dem Trainergespann Sebastian Stadali und Sven Wachsmann mit Jasmin Beyerle, Marie Deißler, Milena und Antonia Leberle wichtige Stammkräfte. Mit Unterstützung aus den Damen 2 und 4 zeigte der FSV jedoch nochmal eindrucksvoll, dass eine Niederlage zwar keine schöne Sache ist, am Ende aber der ganze Verein zusammenhält und auch solche Fehlschläge als Einheit zusammen wegsteckt. Den Trainerposten übernahm erneut FSV-Urgestein Josef Wizinger, eine Niederlage konnte aber auch er nicht mehr verhindern.
Mit einem unerschütterlichen Glauben an die Rettung und einem unermüdlichen Einsatz bis zum letzten Punkt sahen die Zuschauer noch einmal ein mehr als unterhaltsames Volleyballspiel. Von Beginn an lieferten sich beide Mannschaften einen heißen Kampf. Die Münchner Gäste, welche viel Druck mit ihren langgezogenen Aufschlägen ausübten, hatten so das perfekte Mittel gefunden, um das Marktoffinger Spiel zu zerstören. Trotzdem gelang es den Gastgebern, gerade über die beiden Mittelangreiferinnen Kristin Löfflad und Stefanie Stimpfle mit sehenswerten Angriffen zu glänzen. Mit einem Ticken mehr Glück holten sich die Münchner den ersten Satz, denkbar knapp mit 25:23. Im Anschluss zeigten diese dann auch ihre stärkste Tagesleistung. Mit 25:17 holte sich der DJK SB München Ost verdient den zweiten Satz. So leicht wollten sich die Marktoffingerinnen jedoch nicht abfertigen lassen. Eine gut aufgelegte Regisseurin Theresa Wizinger im dritten Satz servierte ihren Mitspielerinnen immer wieder brillante Bälle. Eva-Maria Schröter und Maria Altenburger verwandelten diese reihenweise. Mit Lisa Müller am Aufschlag zogen die Rieserinnen auf einen 6-Punkte-Vorsprung davon und holten sich mit 25:19 den Satzgewinn. Die Zuschauer erlebten nun ein Wechselbad der Gefühle. Der FSV startete gut in den vierten Satz und führte auch mit 15:10 noch deutlich. Dann drehte aber München am Aufschlag wieder so richtig auf und kämpfte sich Punkt für Punkt an die Gastgeber heran. Sie nutzten eiskalt kleine Fehler auf der Marktoffinger Seite und verwandelten den letzten Punkt zum 25:22 Tagessieg. Mit insgesamt 19 Punkten steht die FSV Erste auf dem vorletzten Platz und somit als Absteiger in die Landesliga fest. Trotz der vielen enttäuschten Gesichter bei Funktionären und Spielerinnen war man sich bei der anschließenden Fanfete einig, dass im Herbst, wenn es in die neue Saison geht, wieder alle am Start sein werden. Solche Events mit Live-DJ, Häppchen und geselligem Beisammensein sind sowohl für Fans als auch Spielerinnen einmalig und gilt es auch eine Liga tiefer fortzusetzen. Und wer weiß, vielleicht auch schon bald wieder in der Bayernliga, wie es sich selbst sogar das Schiedsrichtergespann wünschen würde. Denn solch eine Atmosphäre und Kulisse sind eher eine Rarität in den Hallen der Bayernliga. Die Damen 1 gehen also erhobenen Hauptes aus dieser Liga und freuen sich auf eine neue Saison 2023/2024, dann wieder mit hoffentlich mehr Siegen….
FSV I: Theresa Wizinger, Marlene Klaus, Simone Klaus, Katharina Roder, Jana Fix, Tina Stimpfle, Stefanie Stimpfle, Kristin Löfflad, Madeleine Gerth, Laura Geiß, Lisa Müller, Maria Altenburger, Eva-Maria Schröter, Melanie Dauser
(Bericht: Antonia Leberle)