Nach gut 108 Minuten Spielzeit kam der erlösende Schlusspfiff des Schiedsrichters, der den letzten Punkt an die Volleyball-Damen des FSV Marktoffingen vergab. Damit gelang nach langer Durststrecke endlich der erste Sieg seit Weihnachten. Eine entschlossene und beherzte Mannschaftsleistung der Spielerinnen aus Marktoffingen ermöglichte den 3:1 Sieg und so den ersten Punkte-Dreier in der Rückrunde. Verrückte nebensächliche Tatsache zum Spiel: die Gegner aus München haben eigentlich mehr gewonnene Punkte als der FSV (91:88). Trotzdem durften am Ende die Rieserinnen jubeln. Trotz des glücklichen Endes ließen die Geschehnisse in der Vorwoche schon wieder graue Haare bei den Damen 1 wachsen. Nachdem Kristin Löfflad wieder zurück im Team ist und auch Antonia Leberle langsam wieder am Wettkampfbetrieb teilnehmen kann, nahmen diesmal Milena Leberle und Jasmin Beyerle auf der “Verletzungsbank” Platz. Bis auf einen Termin war das Team um Headcoach Sebastian Stadali noch keinen Spieltag mit einem kompletten Kader angereist. Trotz dieser negativen Vorzeichen war man sich der Wichtigkeit dieses Spieltags im ganzen FSV-Lager mehr als bewusst. Durch die vielen Niederlagen waren die Damen 1 bis auf den vorletzten Platz in der Bayernliga-Tabelle durchgerutscht. Dementsprechend hieß es am vergangenen Samstag in München: Letzter gegen Vorletzter. Neben den so wichtigen 3 Punkten und dem Sieg gegen einen direkten Tabellennachbarn wollte das Team auch endlich wieder einmal das “Gewinnen-Gefühl” erleben. Also mehr als genug Gründe, um motiviert ins Spiel zu starten. Leider ging dieses Vorhaben in Satz 1 mehr als deutlich daneben. Eine risikoreich aufspielende Münchner Mannschaft machte es den Gästen schwer, überhaupt ins Spiel zu kommen. Mit den weit gezogenen Aufschlägen hatten es die Rieserinnen schwer einen Spielaufbau zu gestalten. Da oft nur “Danke-Bälle” zurück gespielt werden konnten, nahmen die Gegner diese Geschenke mehr als freudig an und hämmerten ihre Angriffe postwendend zurück ins Marktoffinger Feld. Mit 25:12 schlichen die Damen zum Seitenwechsel vom Feld. Sollte man also trotz bockstarker vergangener Spiele in letzter Zeit nun gegen den Letzten der Liga so gar keine Chance haben? An diese guten Spielmomente und die effektiven Trainingseinheiten der letzten Wochen erinnerte auch Trainer Stadali in der Auszeit vor dem zweiten Satz. Da solche “Kellerspiele” oftmals mehr im Kopf als auf dem Feld stattfinden, waren seine Worte wohl genau die richtigen, denn endlich konnte das Team wieder ihr normales Potential abrufen. Beide Mannschaften tasteten sich langsam in den zweiten Durchgang. Ohne nennenswerte Vorsprünge ging es im Gleichschritt mit einem kleinen Vorteil von TB München bis zum 17:19. Hier bewies die eingewechselte Melanie Dauser erstmals Nervenstärke: am Aufschlag verschaffte sie die Führung bis zum 21:20, welche sich die Marktoffingerinnen auch nach spannender Verlängerung nach 30 Minuten Volleyball pur bis zum 26:24 nicht mehr nehmen ließen. Der Ausgleich war geschafft. Diesen positiven Schwung nahm das Team nun auch mit in den dritten Satz. Eva-Maria Schröter und Lisa Müller erkannten nun immer öfter die Lücken im gegnerischen Feld und punkteten souverän ein ums andere Mal. Auch die FSV-Abwehr hatte sich nun viel besser auf die Münchner Angriffe eingestellt, sodass ein 3-Punkte Vorsprung über den ganzen Satz nie gefährdet war. Als dann Stefanie Stimpfle 6 Aufschlag-Raketen ins Münchner Feld zündete, war der Satzgewinn mit 25:21 und die 2:1 Führung den FSVlerinnen nicht mehr zu nehmen. Ein kurzes erleichtertes Aufatmen und der ersten Punkt im Gepäck brachte die Gewissheit: “Wir können es also noch”! Aus diesem einen gewonnenen Punkt wollte das Team nun gierig den 3:1 Sieg sich ermölichen. Trotz eines kurzen Durchhängers (3:7) schaffte es diesmal Theresa Wizinger mit ihren druckvollen Aufschlägen, den Spieß umzudrehen und für die Führung zu sorgen. Entscheidend in diesem Satz waren vor allem Maria Altenburger und Kristin Löfflad vorne am Netz. Donnernd schlugen sie die Bälle bis zum umjubelten 25:21 für ihr Team zu Boden. Die Münchner Halle war mit zahlreichen mitgereisten Marktoffinger Fans nun fest in FSV-Hand und in bester Feierlaune. Gewinnen ist am Ende eben doch immer schöner als als Verlierer nach Hause zu gehen. Mit diesem Sieg im Gepäck freuen sich die FSV Damen auf ihr nächstes Spiel, kommenden Samstag wieder zuhause, dann gegen den nächsten Münchner Gegner, den ASV Dachau.
FSV I: Marlene Klaus, Theresa Wizinger, Katharina Roder, Stefanie Stimpfle, Kristin Löfflad, Eva-Maria Schröter, Melanie Dauser, Lisa Müller, Antonia Leberle, Jana Fix, Maria Altenburger
(Bericht: Antonia Leberle)