Zwei Tage voll mit Volleyball, zwei völlig unterschiedliche Spiele und unzählige Emotionen- Für die Bayernliga-Damen des FSV Marktoffingen stand am vergangenen Wochenende ein echtes Mammutprogramm an. Am Samstag wartete das hoch veranlagte Talent Team Bayern, am Sonntag die zweite Mannschaft des Bundesligisten Nawaro Straubing – zwei völlig unterschiedliche Gegner, die den Rieserinnen aber alles abverlangten.
Zum Auftakt traf der FSV auf das Talent Team Bayern, ein Auswahlteam junger Nachwuchstalente, die sich hier auf den Sprung in höhere Ligen vorbereiten und Spielpraxis auf hohem Niveau zu bieten. Und dass die jungen Talente Volleyball spielen können, bekamen die FSV Damen gleich zu Beginn deutlich zu spüren: Wie schon im Spiel vergangenes Wochenende erwischte Marktoffingen einen klassischen Fehlstart: Unsichere Annahmen, unpräzise Angriffe und kaum Zugriff auf das eigene Spielgeschehen. Nach Auszeiten bei 0:6 und 6:14 war klar, dass im ersten Satz kaum etwas zusammenlief – 16:25 lautete das deutliche Ergebnis.Mit dem Seitenwechsel folgte dann aber die Wende: Aufschlagserien von Laura Geiß (5 Punkte) und Stefanie Stimpfle (9 Punkte) brachten nicht nur wichtige Punkte, sonder auch Energie und ließen den Funken überspringen. Der FSV war plötzlich hellwach, spielte mutig und druckvoll – 25:10 und der Satzausgleich war mit einem deutlichen Ergebnis gelungen. Doch die jungen Talente bewiesen Nervenstärke, schüttelten den Satzverlust einfach ab und kämpften sich zurück. Während der FSV erneut in alte Muster zurückzufallen schien, zeigten die Talente beeindruckend mentale Stärke. Ein ausgeglichener dritter Durchgang (21:21) endete knapp mit 25:22 für die Gegnerinnen. Im vierten Satz zeigte Marktoffingen wiederum, was in der Mannschaft steckt: Libera Jana Fix räumte in der Abwehr alles ab, die Kommunikation stimmte, und Trainerin Theresa Wizinger traf mit der Einwechslung von Madelaine Gerth voll ins Schwarze. Deren gefährliche Sprungaufschläge entschieden den Satz fast im Alleingang – von 18:8 auf 25:10! Ein Spiegelbild zum zweiten Satz und somit hieß es zum ersten Mal in dieser Saison für die Rieserinnen: Tie-Break- und dort bewahrten die FSVlerinnen kühlen Kopf. Eva-Maria Schröter punktete zuverlässig über Außen, Kristin Löfflad setzte mit vier krachenden Aufschlägen in Serie das entscheidende Zeichen. Am Ende jubelte Marktoffingen mit mehr Erfahrung und Gelassenheit in den engen Situationen über ein hart erkämpftes 15:9 und einen verdienten 3:2-Sieg.
Viel Zeit zum Durchatmen blieb nicht. Nur rund 20 Stunden nach dem Krimi mussten die Damen erneut ans Netz – diesmal gegen die zweite Mannschaft von Nawaro Straubing, die gespickt mit jungen, dynamischen Spielerinnen antrat. Und die zeigten gleich, dass sie hellwach waren: Der FSV wirkte schwerfällig und kam überhaupt nicht ins Spiel. Nach nur 16 Minuten war der erste Satz mit 14:25 Geschichte.Im zweiten Durchgang stabilisierte sich das Spiel etwas. Trainerin Theresa Wizinger musste sich selbst einwechseln, da keine Wechselmöglichkeit auf der Zuspielposition bestand. Mit mehr Struktur lief es phasenweise besser, doch Straubing blieb effizient – 17:25.Erst im dritten Satz blitzte die bekannte Marktoffinger Kampfkraft wieder auf. Mit viel Leidenschaft, mutigen Angriffen die durch eine nimmermüde kämpfende Zuspielerin Jenny Stempfle eingeleitet wurden, kämpften sich die Rieserinnen Punkt für Punkt heran und holten sich verdient den Satz mit 25:20. Der Jubel war groß – doch auch der Kräfteverschleiß war spürbar.Im vierten Satz zog Straubing das Tempo wieder an, servierte druckvoll und setzte Marktoffingen mit gefährlichen Aufschlägen unter Dauerdruck. Der FSV stemmte sich zwar gegen die Niederlage, musste sich aber schließlich mit 18:25 geschlagen geben.Fazit nach einem Wochenende Volleyball pur: Ein Sieg, eine Niederlage – und ein Wechselbad der Gefühle. Das Doppelspieltag-Wochenende forderte die FSV-Damen körperlich wie mental, zeigte aber auch, dass das Team Charakter besitzt. Besonders die Aufschlagstärke, die stabile Abwehr und der unerschütterliche Teamgeist machen Mut für die kommenden Wochen.
Trainer Sven Wachsmann zog trotz der Niederlage ein positives Fazit:„Das Wochenende war extrem intensiv. Wir haben gesehen, dass wir kämpfen und zurückkommen können – aber auch, dass Konstanz und Frische entscheidend sind. Trotzdem: „Der Weg stimmt.“
FSV I: Marie Deißler, Jenny Stempfle, Theresa Wizinger, Tina Stimpfle, Kristin Löfflad, Madeleine Gerth, Eva-Maria Schröter, Laura Geiß, Stefanie Stimpfle, Anna Lisa Wagner, Jana Fix