Wer geiler auf den Sieg ist, wird am Ende auch gewinnen!”- schlussfolgerte Coach Josef Wizinger beim Auswärts-Spieltag der Damen 2 des FSV Marktoffingen gegen die Lechrain Volleys. Folglich waren die Damen 2 dann wohl auch heißer aufs gewinnen, denn nach einem starken Angriff über Mittelangreiferin Leonie Gabler kam die Abwehr der Gegner nicht mehr an den Ball. Der Pfiff des Schiris zeigt auf den Boden, dann auf die Marktoffinger Seite und 8 Spielerinnen lagen sich jubelnd in den Armen und sangen ausgelassen “Hey das geht ab, wir feiern die ganze Nacht” über ihre ersten 3 gewonnenen Punkte in dieser noch jungen Saison.
Zu Beginn des Spiels sah es allerdings so gar nicht nach einem Sieg aus. Ersatzgeschwächt fuhren die Rieser nur mit einem Minimalaufgebot von 8 Spielerinnen nach Lechrain, welche aufgrund mehrerer Vereinszusammenlegungen nun eine Volleyball-Hochburg im Großraum Landsberg am Lech und Buchloe aufgebaut haben. Ohne Zuspielerin Marlene Klaus und die beiden Angreiferinnen Madeleine Gerth und Johanna Altenburger startete der FSV fehleranfällig im eigenen Spielaufbau. Trotz gut gelungener einzelner Aktionen erwischten die Gastgeber den besseren Start und erarbeiteten sich durch platzierte Aufschläge schnell eine 8:1 Führung. Diese “ekligen” Aufschläge zogen sie durch den gesamten Satz gnadenlos durch. Die FSV Annahmen bekam keinen richtigen Zugriff auf die Angaben und somit fielen die Angriffe eher harmlos aus. Zwar gelang gegen Ende noch eine kleine Ergebniskorrektur, doch der Satzgewinn ging verdient mit 25:19 an den Gegner. Zum Seitenwechsel forderte das Trainerduo WIzinger/Lutz eine Leistungssteigerung, vor allem in der Annahme und im Angriff. Diese klaren Worte zeigten Wirkung: eine viel strukturiertere Mannschaft zeigte auf dem Feld, was sie aus dem letzten Jahr – damals noch in der Bayernliga – alles dazugelernt haben. Auch die bis dahin eher harmlosen Aufschläge donnerten nun nur so ins gegnerische Feld. Vor allem Verena Deffner mit 6 direkten Assen steuerte ihren Beitrag zum klaren Satzgewinn von 25:12 bei. Somit war der Ausgleich mehr als deutlich geschafft, es stand 1:1 nach Sätzen und das Spiel war wieder völlig offen. Nun folgte der wohl spannendste Teil des Spiels: jede Mannschaft wollte den Vorteil der Satzführung für sich gewinnen. Lechrain wusste die guten Aufschläge von Satz 1 wieder besser umzusetzen und auch die Abwehr hatte sich besser auf die Marktoffinger Angriffe eingestellt. So ging es im Schlagabtausch ohne nennenswerte Führung einer Mannschaft den ganzen Satz, bis zum 23:23. Nervös ging es über die normale Spielzeit hinaus – hier hatte wohl jede Spielerin Nervenflattern am Aufschlag, nach 3 verschlagenen Angaben nahmen sich die FSV Damen wohl wieder den Leitspruch von Coach Wizinger zu Herzen und retteten sich mit einen knappen aber bockstarken 27:25 Satzgewinn zur verdienten 2:1 Führung. Dieses angriffsreiche, risikobereite Spiel zogen sie nun auch im vierten Satz durch. Ein stabiler Spielaufbau um Libera Alicia Gentner versorgte die flinke Zuspielerin Jenny Stempfle, welche aus jeder Situation einen perfekten Angriffsball ihrer Mitspielerinnen vorbereitete. Tolle Angriffe, nun insbesondere von Anna-Lisa Wagner und Cindy Helmschrott, welche es schafften, aus fast jedem Angriff einen Punkt für ihr Team zu generieren. Mit einem kleinen Vorsprung am Ende des Satzes, einer klasse Mannschaftsleistung und einem beflügelnden Teamgeist, welcher nach der letztjährigen Durststrecke an Siegen endlich wieder auf Gewinnen gepolt war, holten sich die Landesliga-Damen aus Marktoffingen ihren ersten Punkte-3er auf ihr Konto. Die Gewissheit, dass man eben doch gewinnen kann und auch aus knappen Sätzen als Sieger hervorgeht, sollte genug Selbstbewusstsein für den nächsten Spieltag in zwei Wochen, dann gegen Augsburg geben.
FSV Marktoffingen II: Leonie Gabler, Verena Deffner, Jenny Stempfle, Alicia Gentner, Miriam Streinz, Anna-Lisa Wagner, Laura Geiß, Cindy Helmschrott