Ein hartes Wochenende stand für die Damen 2 des FSV Marktoffingen auf dem Programm. Samstag zu Gast beim derzeitigen Tabellenführer der Bayernliga, dem MTV Rosenheim und gleich tags darauf gegen den Tabellenzweiten TSV Burgberg – zwei schier übermächtige Gegner angesichts der Tatsache, dass der FSV mit noch keinem gewonnenen Spiel auf dem letzten Platz in der Bayernliga verweilt. Am Ende hieß es zwar wieder: keine gewonnenen Punkte aber eindeutiges Fazit nach diesem Wochenende war: So übermächtig wie auf dem Papier angenommen war der Gegner gar nicht und die FSV Zweite präsentierte sich alles andere als ein Kellerkind. Nach fast 3 Stunden Fahrt ins Alpenvorland nach Rosenheim dachte der MTV als aktueller Tabellenführer wohl, er habe ein leichtes Spiel mit Marktoffingen. Sie wurden aber schnell eines besseren belehrt. Die Damen 2, die endlich seit Oktober letzten Jahres wieder einmal eine fast vollständige Mannschaft aufbringen konnten, waren von Beginn an hellwach und machte es den Rosenheimern schwer ins Spiel zu finden. Spieler, die fast ein halbes Jahr nicht trainieren durften, konnten endlich wieder Spieltagsluft schnuppern und sich sofort wieder bestens ins Team integrieren. Klasse Aufschläge, präzise Annahmen und mutige Angriffe ließen bis zum Spielstand von 14:14 kein Team einen Vorsprung erarbeiten. Erst nach einer bockstarken Aufschlagserie von Rosenheims Chiara Sarskys stand es 20:14. Was für den MTV eine Sarsky war, war für den FSV in diesem Satz Cindy Helmschrott. Sie schaffte mit ebenso starken Aufschlägen den Ausgleich zum 20:20 und der erste Satz ließ schon erahnen, dass dies eine wirklich spannende Partie werden könnte. Nach einer Auszeit der Oberbayerinnen zeigten diese nun eindrucksvoll, warum sie momentan Tabellenführer sind und gewannen den ersten Satz mit 20:25. Genauso furios starteten sie auch den zweiten Satz, zu keinem Zeitpunkt ließen sie Zweifel aufkommen wer hier das sagen hat. Wobei es oft die eigenen Fehler vom FSV selbst waren, die ihr eigenes Spiel damit zerstörten. Keine klare Kommunikation auf dem Feld und viel zu harmlos im Angriff nutzte Rosenheim diese Chance eiskalt im Sinne einer Spitzenmannschaft und verwandelte seinerseits die Bälle in zählbare Punkte. 20 Minuten später stand es schon 0:2 und das vorerst so vielversprechende Spiel schien doch seinen gewohnten Verlauf zu nehmen. Dass man nicht umsonst eine so lange Anreise in Kauf nimmt und die guten Momente aus Satz 1 mitnehmen soll, waren wohl Motivation von Trainer Sebastian Stadali genug um seiner Mannschaft die richtigen Worte im dritten Satz mitzugeben. Eine völlig selbstbewusste Damen 2 stand nun wieder auf dem Feld: schwierige Abwehrbälle wurden von Libera Alicia Gentner immer besser entschärft, Laura Geiß punktete vorne am Netz und zwei Aufschlagserien von Madeleine Gerth und Antonia Leberle verschafften dem FSV sogar erstmalig die Führung in dieser Partie. Diesen Vorsprung konnten sie sogar bis zum 19:22 halten. Vielleicht hat dann am Ende einfach der Glauben an einen wirklichen Satzgewinn gegen die Nummer 1 gefehlt, denn am Ende sorgte wieder eine starke Aufschlägerin von Rosenheim für den Satzgewinn. 25:23 – ein unglückliches Ende für den FSV, wäre doch zumindest ein gewonnener Satz ein richtig guter “Selbstbewusstseins-Booster” gewesen. Vielmehr frustriert als enttäuscht fuhr man zurück ins Ries, da durchaus mehr als eine 0:3 Niederlage drin gewesen wäre.
Keine 12 Stunden später, stand man schon wieder in der Halle. Diesmal kam mit dem TSV Burgberg der Tabellenzweite ins Ries. Mit nur zwei Niederlagen (davon eine gegen Rosenheim) waren die Allgäuerinnen gewillt, den Tabellenplatz an der Sonne weiter auszubauen. Scheinbar können die Marktoffingerinnen aber mit Spitzenreitern ziemlich gut umgehen, denn wie am Tag zuvor in Rosenheim stand eine einheitliche starke Mannschaft auf dem Feld, die dem Gegner alles abverlangte. Im Gleichschritt ging es bis zur Mitte des Satzes bis zum 17:17 für beide Mannschaft dahin. Beim Spielstand von 20:23 für Burgberg war der erste Satzgewinn für den Gegner schon zum Greifen nah. Coach Stadali hatte allerdings mit der Einwechslung von Alicia Gentner (normalerweise Libero) am Aufschlag ein glückliches Händchen. Mit einem Ass und zwei gefährlichen Aufschlägen brachte sie ihr Team wieder ins Spiel. Wie schon am gestrigen Tag fehlte am Ende wieder einmal das letzte Quäntchen Glück, Siegeskraft und Ehrgeiz um den Satz zu gewinnen. Erst nach einer Verlängerung mit 24:26 stand der Satzgewinn für Burgberg fest. Scheinbar ein Spiegelbild zum Vortag bot nun auch Satz 2: Burgberg mit knallharten Angriffen und flattrigen Aufschlägen ließen die Damen 2 nicht wirklich ins Spiel kommen. Geschickt umgingen sie dabei FSV Libero Michelle Grimmeißen in der Annahme und so lagen die Rieserinnen von Beginn an deutlich im Rückstand. “Burgberg hat uns im Spielaufbau unter Druck gesetzt und selbst wenig Fehler gemacht, aber wir waren auch im Angriff und den einzelnen Aktionen Am Netz nicht effizient genug” lautete Stadalis Analyse zum 0:2 Satzgewinn (25:14) der Gäste. Im folgenden Durchgang steigerten sich die Marktoffingerinnen dann aber – auch weil Jenny Stempfle als Zuspielerin als eine der besten FSV lerinnen an dem Tag viel Stabilität und Sicherheit ins Spiel brachte. Miriam Streinz konnte durch kluge Bälle immer wieder wichtige Punkte erzielen und besonders verlassen konnte sich das Team in kritischen Phasen immer wieder auf Leo Gabler, die am Ende die meisten Punkte erzielen konnte. Mit Antonia Leberle am Aufschlag beim Spielstand von 24:23 wurde es nochmal richtig spannend. Schon wieder ganz knapp verlieren oder doch einmal das bessere Ende für den FSV? Ein langer Aufschlag die Linie entlang, Burgberg spielt den Ball unsauber ans Netz, der Block bei Marktoffingen steht richtig und endlich einmal Jubel auf Seiten vom FSV. Die wohl bisher beste Saisonleistung brachte ihnen damit den 1:2 Satzgewinn ein. Das Spiel gegen den Tabellenzweiten ging nun also in Satz 4. Dieser Satz war nun wieder fest in der Hand von Burgberg. Eine fast unüberwindliche Libera konnte fast jeden Angriff von Marktoffingen aus dem Feld kratzen, präzise Aufschläge und eine überragende Außenangreiferin Anna Hillbrand hatten das Spiel sicher im Griff. Lange Ballwechsel mit mindestens 4-5 Ballüberquerungen zehrten nun doch an den Kräften der Spielerinnen. Zwar konnten sie die Bälle oft entschärfen, aber dann selbst die Punkte nicht für sich gewinnen. So ging der letzte Satz an diesem Tag wieder recht deutlich mit 25:15 an Burgberg. Nach einem fast 2 stündigen Spiel und der Gewissheit “Wir können doch gewinnen” war zwar auch diese Niederlage enttäuschend, weil vielleicht ein Satzgewinn mehr drin gewesen wäre, aber es zeigten sich alle Spielerinnen begeistert, endlich wieder als ganze Einheit auf dem Feld stehen zu dürfen und gemeinsam Volleyball zu spielen. “Trotz zweier Niederlagen war es ein hammergeiles Wochenende und man konnte viel lernen” war das Resümee von Zuspielerin Marlene Klaus. Und wer weiß…vielleicht ist beim nächsten Mal das kleine Stückchen Glück mehr auf der Seite von Marktoffingen.
FSV Marktoffingen II: Marlene Klaus, Jenny Stempfle, Alicia Gentner, Michelle Grimmeißen, Leonie Gabler, Madeleine Gerth, Cindy Helmschrott, Miriam Streinz, Laura Geiß, Antonia Leberle, Johanna Altenburger
(Bericht: Antonia Leberle)