Waren es letzte Woche noch die FSV-Damen, die die Rolle des deutlich unterlegenen Gegners im Spiel gegen den TSV Eiselfing waren, so erlebten die Zuschauer am vergangenen Samstag in der Marktoffinger Mehrzweckhalle ein komplett getauschtes Rollenspiel der Kräfteverhältnisse in der Bayernliga. Die Akteure bei diesem Husarenstück – der FSV als übermächtiger Gegner, sowie der TB München 2, welche am Ende des Spiels als deutlich schwächere Mannschaft wieder vom Platz schlichen. Dass am Ende nach nur einer Stunde Spielzeit die Damen 1 ausgelassen mit ihren Trainern auf dem Spielfeld den so deutlich gewonnenen dritten Heimspielsieg bejubeln konnte, war dann für alle Beteiligten doch eine kleine Überraschung. Sieht man sich die Satzergebnisse jedoch an, gleicht das Ergebnis eher einer zündenden FSV-Rakete, welche sich in höhere Stratosphären spielte, als einer Überraschung: Beim Spielstand von 0:7 hatte die gegnerische Trainerin schon beide Auszeiten verbraucht, doch unbeeindruckt dessen setzten die Damen 1 ihr Spiel weiterhin knallhart durch. Nach bombenharten Aufschlägen hatte das Team aus München Probleme, den Ball überhaupt im Spiel zu halten. Die wenigen Bälle, die sie zurück übers Netz zu spielen konnten, wurden dann auf Marktoffinger Seite in cleverer Art und Weise auf die Angreiferinnen verteilt, welche wohl an diesem Tag alle einen Sahnetag erwischt hatten. Besonders Mittelangreiferinn Steffi Stimpfle und Zuspielerin Marie Deißler boten mit ihren Angriffskombinationen den Zuschauern einen „Volleyball-Leckerbissen“ nach dem anderen. Dass Coach Sebastian Stadali bei einer genommenen Auszeit beim Spielstand von 22:10 zugunsten des FSV seinem Team noch Anweisungen für den nötigen Feinschliff mit auf den Weg in den nächsten Satz gab, zeigt wie dominierend hier der FSV am Werke war. Durchgang zwei verlief anschließend nicht weniger dominant. Durch die weiterhin konstant starke Annahme konnte das Spiel schnell und variabel gestaltet werden. Hier waren jetzt vor allem Melli Dauser und Lisa Müller mit starken Pipe-Angriffen und frechen Lobs kaum noch zu bremsen. Und auch der Marktoffinger Block stand ausgezeichnet. Mittelangreiferin Jassi Beyerle war derart präsent vorne am Netz, dass sie kaum Raum für Gegenangriffe zuließ. Obwohl die Gäste aus der Hauptstadt nun öfters selbst zum Zug kamen, war auch der zweite Satz mit 25:20 eine klar gewonnene Angelegenheit für die Heimmannschaft. Satz drei verlief im Gegensatz zu den ersten beiden Durchgängen deutlich enger. Hin und wieder schlichen sich bei den Marktoffingeren kleinere Leichtsinnsfehler ein. Dies ermöglichte den Gegnerinnen den Punkteabstand kurz zu halten. Bei Spielständen von 7:7 und der einzigen Münchner Führung von 11:12 konnte man nun als Zuschauer meinen, dass die FSV-Damen sich wohl schon in Sieges-Sicherheit wiegten und nun den Gegner doch noch zum Zuge lassen kommen. Was dann geschah, kann man vielleicht mit dem Wörtchen „unglaublich“ am besten beschreiben. Ab dem Spielstand von 14:14 ließen die Marktoffinger keinen Punktgewinn für den Gegner mehr zu. Mit Antonia Leberle erfolgreich am Aufschlag, einer bestens organisierten Abwehr um die beiden Liberas Simone Klaus und Jana Fix und einer gnadenlos am Netz agierenden Maria Altenburger hatte der FSV in den „Dampfmaschinen-Modus“ geschaltet, um aus einem Unentschieden zur Satzmitte den Gegner regelrecht zu überrollen und einen überaus deutlichen 25:14 Satzgewinn zu machen. Mit diesem dritten Sieg im dritten Heimspiel behalten die Rieserinnen ihre weiße Weste, was Heimspielsiege angeht weiterhin an. Zuhause ungeschlagen – die Marktoffinger Festung bleibt also weiterhin ungestürmt. Was dieser Sieg noch bringt? Den momentan dritten Platz in der Bayernliga, allerdings nur einen Punkt unter dem aktuellen Zweitplatzierten. Diesen Podestplatz zu sichern gilt es, wenn nächsten Sonntag (wieder bei einem Heimspiel) der FTM-Schwabing ins Ries kommt. Mal sehen, ob diese Mannschaft es schafft die Heimstärke der Damen 1 zu brechen…
FSV I: Marie Deißler, Theresa Wizinger, Simone Klaus, Jana Fix, Steffi Stimpfle, Kristin Löfflad, Jassi Beyerle, Milena Leberle, Antonia Leberle, Lisa Müller, Maria Altenburger, Melanie Dauser, Eva-Maria Schröter
Bericht: Antonia Leberle