Und dann war er doch noch da…der erste Auswärtssieg,verpackt als vorzeitiges “Volleyball-Weihnachtsgeschenk” in Form eines 3:2 Tiebreak-Krimis gegen den ASV Dachau. Bis der Sieg feststand und sich Trainer und Spielerinnen jubelnd in den Armen lagen, musste die FSV-Delegation durch eine mehr als zweistündige Volleyball-Achterbahnfahrt. Auf einen grandiosen Auftakt, der die zwischenzeitliche 2:0 Satzführung bedeutete, folgte eine Schwächeperiode von Marktoffingen, in der sich die Dachauer Damen krass steigerten und zum 2:2 ausgleichen konnten. Im entscheidenden Tiebreak behielten die Damen 1 diesmal die besseren Nerven und holten sich die ersten Auswärtspunkte verdient nach Hause.
Nach kurzem Abtasten in Satz 1 legte Maria Altenburger am Aufschlag so richtig los. 8 “Raketen” zündete sie in Richtung Dachauer Feld, sodass beim Spielstand von 10:18 der erste Satzgewinn schon recht sicher schien. Aufopferungsvoll kämpfte sich das Heimteam noch bis zum 23:22 Spielstand heran, doch das glücklichere Ergebnis hatte diesmal die FSV Mannschaft. Trotz deutlicher Führung fighteten sie sich mit einem minimalen 2-Punkte-Vorsprung zum ersten Satzgewinn-Vorteil. Dies war erst der insgesamt zweite Auswärts-Satzgewinn in der bisherigen Saison. Und mit dem Wissen, dass man auswärts also wohl doch gewinnen kann, legten sie im zweiten Durchgang nochmal einen drauf. Druckvoll am Aufschlag und gnadenlos vorne am Block dirigierten besonders die beiden Mitten Jassi Beyerle und Steffi Stimpfle das Geschehen. Auch Melli Dauser wusste sich mit klug angeschlagenen Blockabprallern geschickt durch den viel größeren gegnerischen Block durchzusetzen. Mit 25:19 ging der zweite Satz recht deutlich an den FSV und somit waren die ersten Punkte bei einem Auswärtssieg erst einmal gesichert. Erleichtertes Aufatmen – wir können es also auch nicht nur zuhause. Diese Leichtigkeit und Spielfreude wollte man dann auch in den dritten Satz mitnehmen und so final den Deckel schon zu machen. Da nun Dachau aber auch mit dem Rücken zur Wand stand, spielten sie plötzlich nach dem “alles oder nichts-Prinzip”. Mit Verstärkung auf der Mittelposition durch Kathrin Kuhn, ehemalige Bundesliga-Spielerin aus Lohhof und risikoreichen Aufschlägen durch Sabine Obermeier setzen sie das bisher so erfolgreiche FSV-Spiel ziemlich unter Druck. Mit einem engen dritten Satz (20:25) und einem deutlich gewonnen vierten Satz (16:25) drehte die Heimmannschaft aus München den Verlauf des Spiels noch in ein Unentschieden. Nun mussten die Rieserinnen also zum zweiten Mal in der Saison in einen alles entscheidenden fünften Satz. Trainer Sebastian Stadali erinnerte nun sein Team noch einmal an die mentalen Stärken. Dass sie alle das Volleyballtechnische Know-How für solche Situationen beherrschen ist keine Frage. Dennoch gilt in diesen Ausnahmesituationen: Wer die stärkeren Nerven behält, geht meist als Sieger vom Platz. Mit einer wieder gefestigten Annahme um Libera Jana Fix, welche wegen Verhinderung kurzerhand ihre Rolle allein übernehmen musste und einer entschlossenen Angriffsreihe vorne am Netz durch Eva-Maria Schröter kamen die Rieserinnen besser in den letzten Satz, auch weil Krissi Löfflad mit ihren knallharten Sprungaufschlägen ihr Team bis zum 10:6 Punktestand führte. Wie schon in Durchgang 1 wähnte man sich schon ein kleines bisschen in Sicherheit, wären da nicht die Dachauer, welche mit einer nimmermüde werdenden Art und Weise sich zurückkämpften. Beim Spielstand von 13:11 wurde es dann doch noch einmal spannend. Wer hat jetzt die oben besagten besseren Nerven? Ein verschlagener Aufschlag von Dachau, ein direktes Ass von Antonia Leberle und ein nicht zu erreichender Angriffsschlag die Linie entlang von Lisa Müller machten dann am Ende den Unterschied aus. Glücklich lag man sich nach dem Spiel in den Armen und feierte ausgelassen mit den zahlreichen heimischen Fans, welche die lange Anreise auf sich genommen hatten den ersten Auswärtssieg der Saison. Nun geht es für die Volleyballerinnen schon in die Weihnachtspause. Mit dem Sieg haben sie sich ins gute obere Drittel der Tabelle ihren Platz gefestigt. Außer dem TSV Eiselfing (bisher ungeschlagen) sind alle Teams bis auf 2-3 Punkte dicht beieinander zu finden. Gilt es also nun, die spielfreie Zeit optimal zu nutzen, um dann in der Rückrunde wieder voll anzugreifen und dann auch die “Großen” in der Bayernliga zu ärgern….
FSV I: Jana Fix, Marie Deißler, Marlene Klaus, Jassi Beyerle, Kristin Löfflad, Steffi Stimpfle, Lisa Müller, Eva-Maria Schröter, Melli Dauser, Maria Altenburger, Antonia Leberle, Milena Leberle
Bericht: Antonia Leberle