Da war sie also nun. Die erste Niederlage in dieser Saison. Am dritten Spieltag und ebenso am ersten Auswärts-Spieltag gegen den SV Mauerstetten. Dabei sah es eigentlich lange Zeit gar nicht nach einer Niederlage aus. Vermutlich deswegen auch die hängenden Köpfe und enttäuschten Gesichter der 1. Volleyballmannschaft aus Marktoffingen. Durch diese schmerzliche 3:1 Niederlage gegen die Ostallgäuerinnen rutschen die Rieserinnen auf den dritten Tabellenplatz in der Bayernliga.
Obwohl man mit einem dezimierten Kader nach Mauerstetten fuhr – ohne Zuspielerin Theresa Wizinger und Angreiferin Maria Altenburger – dominierten die FSV Damen das Spiel von Beginn an. Gefährliche Aufschläge von allen Spielern, welche jede mit einer 4er-Serie zum Punktevorsprung beisteuerte, sowie eine ideenreiche Angriffsreihe, bei denen sich besonders Melli Dauser hervortat, zerstörten das komplette Spiel der Gegner, sodass sich bei zwischenzeitlichen Punkteständen von 11:6 und 14:20 sogar der Mauerstettener Hallensprecher die Hände vors Gesicht schlug. So ging nach gut 25 Minuten der erste Satz recht deutlich an Marktoffingen und in der gleichen beeindruckenden Art und Weise setzten sie ihr Spiel in Durchgang 2 fort. Eine Schlüsselrolle spielte hierbei Libera Kathi Roder, welche mit einer ruhigen, aber dennoch bestimmenden Art und Weise Annahme und Abwehr auf dem Feld im Griff hatte. So konnte Zuspielerin Marie Deißler ihre Angreiferinnen hervorragend ein ums andere Mal in Szene setzen. Bis zum 20:20 sah alles noch gut für den FSV aus, dann kam eine ganz starke Aufschlägerin für Mauerstetten ins Spiel und drehte den Satz doch noch zugunsten der Gegner (20:25). Abhaken und auf den nächsten Satz konzentrieren, war die Devise zum Seitenwechsel. Eigentlich lief ja alles wie gewünscht bisher. Auch der dritte Satz begann wie die beiden vorherigen, eine durchaus wache und clevere FSV-Mannschaft schaffte es, über die ganze Hälfte des Satzes einen minimalen Vorsprung von 1-2 Punkten zu erarbeiten, sodass Mauerstetten einem Rückstand hinterherlief. Erst zur Crunchtime beim 20:20 bekamen die Marktoffingerinnen wieder Nervenflattern – der Ideenreichtum und die Leichtigkeit fehlte irgendwie und Mauerstetten nutzte die langen Ballwechsel für wichtige Punkte. Über die Verlängerung vom 25:25 ging es weiter und da fehlte einfach der notwendige Biss und Ehrgeiz, die Bälle in Punkte zu verwandeln, wobei sich die Mauerstettener Abwehr mittlerweile zur Gummiwand entwickelte und es schaffte, jeden Ball noch vom Boden zu kratzen. Diesen Vorteil nutzten die Gastgeber eiskalt, um sich im Finish mit einem haarscharfen 26:28 zur 1:2 Führung zu retten. Unbekümmert starteten die Damen 1 dann in Satz 4 – das Spiel war noch nicht verloren und es war noch alles möglich. Ohne sich den Frust vom knappen vorherigen Satz anmerken zu lassen, zwang Antonia Leberle am Aufschlag den gegnerischen Trainer schon beim 0:6 zur ersten Auszeit. Diesen gewonnenen Vorsprung baute das ganze Team über weiter aus. Sehenswerte Schnellangriffe über die Mitten Jassi Beyerle, Kristin Löfflad und Steffi Stimpfle verhalfen sogar zu einer zwischenzeitlichen Führung von über 10 Punkten. Was dann wieder im letzten Drittel des Satzes geschah, konnte sich wohl kein Spieler der Mannschaft nach dem Spiel erklären. Eigentlich lag man immer in Führung und spielte auch weiterhin gut mit, aber Mauerstetten kämpfte sich mit solch einer Entschlossenheit zurück ins Spiel, dass die FSV Damen fast schon eingeschüchtert “mitspielten”, als dass sie ihr eigenes Spiel abkonnten. Trotz der deutlichen Führung schafften es die Gastgeber, sich mit einem 2 Punkte Vorsprung zum knappen 23:25 Satzgewinn zu kämpfen. Somit stand also die erste Niederlage (wenn auch äußerst knapp) für die FSV Damen zu Buche. Enttäuscht, mit dem Wissen, dass man eigentlich mehr aus diesem Spiel hätte mitnehmen können, fuhr man zurück in die Heimat. Trotzdem zeigten sich danach schon alle wieder optimistisch, denn an diesen Fehlern lässt sich hervorragend im Training arbeiten und auch Kapitänin Kristin Löfflad zeigte sich zuversichtlich: “Verlieren ist nicht schön – dafür ist beim nächsten Auswärtsspiel eben der TSV Eiselfing fällig.”
FSV Marktoffingen I: Marie Deißler, Kristin Löfflad, Jasmin Beyerle, Steffi Stimpfle, Kathi Roder, Melanie Dauser, Lisa Müller, Eva-Maria Schröter, Milena Leberle, Antonia Leberle, Jana Fix