Ziel erfüllt: Siegesbilanz ausgebaut, zuhause weiterhin ungeschlagen, an den Tabellenführer TSV Eiselfing näher heran gerutscht, sich auf den zweiten Tabellenplatz in der Bayernliga hochgearbeitet – all das erreichten die Marktoffingerinnen mit dem Sieg gegen FTM Schwabing. Doch das gelang erst nach einem Hin und Her.
Erst zwei Stunden nach Spielbeginn konnten sich die FSV Damen überglücklich in den Armen liegen und den nächsten Saisonsieg bejubeln. Zuvor war es für alle Beteiligten eine kleine Achterbahn der Gefühle. Zwischen freudestrahlend, Ratlosigkeit, nervenaufreibend und Kampfeswillen wurde den Zuschauern in der bis auf den letzten Platz gefüllten Marktoffinger Mehrzweckhalle alles geboten. Dabei begann alles wie schon in der Woche zuvor gegen den TB München. Gleich zu Beginn legten die Marktoffingerinnen einen Blitzstart aufs Parkett und setzten sowohl die Annahme als auch die Abwehr der Schwabinger massiv unter Druck. Bei den Auszeiten des gegnerischen Trainers beim Spielstand von 2:8 und 2:12 konnte Heimtrainer Sebastian Stadali nur die simple Ansage „genau so druckvoll weiterspielen“ für sein Team finden. Dann fand auch endlich das gegnerische Team ins Spiel. Beflügelt durch eine 8er Aufschlagserie von Schwabings Eva Hertrich gelang den Gästen plötzlich alles und die FSV Damen hatten das Nachsehen. Es wollte einfach kein Punkt mehr klappen und bis man es sich versah, war der erste Satz weg. Mit 20:25 schafften die Schwabinger das noch schier Unmögliche und holten einen schon verloren geglaubten Satz für sich. Etwas geschockt wechselten die Marktoffinger die Seiten – jetzt nicht lange über die Niederlage nachdenken, sich an das Positive vom Satz zuvor erinnern und befreit aufspielen, lautete die Ansage des Trainergespanns. Das Konzept ging auf. Eine ruhige Annahme um die beiden Liberas Jana Fix und Kathi Roder entschärfte nun wieder die starken Aufschläge der Gegner und die Angriffsreihe aus Marktoffingen fand immer wieder eine Lücke im Schwabinger Feld. Bis zum Spielstand von 9:9 verlief das Spiel recht ausgeglichen, dann kam Zuspielerin Marie Deißler zum Aufschlag und verließ diese Position erst wieder beim Stand von 18:9. Routiniert spielte die Mannschaft dieses Mal den Satz zu Ende und der Ausgleich war mit 25:14 mehr als deutlich geschafft. Im dritten Satz war das Spiel dann wieder komplett in der Schwabinger Hand. Alles was zuvor so einwandfrei geklappt hatte, schien nun wieder im Spiel an Leichtigkeit verloren zu haben. Zwar mit guten Aktionen, schien das Spiel doch eher verkrampft. Schwabing nutzte diese Chance gekonnt und übte viel Druck auf die Marktoffinger Annahme aus. 7:17 hieß das zwischenzeitliche Ergebnis. Trotz einer kleinen Korrektur gegen Satzende war der Gewinn für die Münchnerinnen nie mehr in Gefahr und mit 18:25 verkürzte der Gegner das Spiel auf 1:2 zugunsten der Gäste. In Durchgang vier zeigten sich die Rieserinnen dann erst recht motiviert und starteten stark, schließlich wussten alle, dass sie es besser können. Jetzt gelang es auch auf der Gastgeberseite, den Block optimal zu positionieren, sodass die Angriffe von Schwabing bestens entschärft werden konnten. Gleichzeitig glänzte Eva-Maria Schröter sowie die Mitten Jassi Beyerle und Kristin Löfflad durch unglaublich starke Angriffe, die sie im gegnerischen Feld versenkten. Wie in einen Spielrausch spielten die FSV Damen und schafften mit einem deutlichen 25:16 Satzgewinn, sich in den letzten und entscheidenden Tiebreak zu retten. Hier zeigte die Mannschaft nun eindrucksvoll nochmal ihr volles Potential. Mit den motivierenden Worten „zuhause bisher ungeschlagen“ in den Köpfen legten die Marktoffinger los wie die Feuerwehr. Gnadenlos am Aufschlag brachte jede Spielerin eine kleine Serie durch, beim letzten Seitenwechsel an dem Tag stand es schon 3:8 zugunsten des FSV. Dieses druckvolle Spiel zogen sie nun komplett durch. Die wenigen Bälle, welche Schwabing zurück spielte, wurden abgeklärt über eine überragende Außenangreiferin Maria Altenburger gespielt, welche die Bälle zurück ins gegnerische Feld donnerte. 4:15 hieß es am Ende und die Bayernliga-Damen konnten auch im vierten Heimspiel ausgelassen einen Sieg mit ihren Fans feiern. Dieser Sieg schob die Mannschaft nun bis auf den zweiten Platz in der Tabelle vor, angeführt vom bisher immer noch ungeschlagenen Spitzenreiter TSV Eiselfing. Nächste Woche geht es für das Team noch bis ins niederbayerische Tiefenbach, bevor die Mannschaft in die Weihnachtspause geht. (Bericht: Antonia Leberle)
FSV I: Marie Deißler, Kathi Roder, Jana Fix, Kristin Löfflad, Jassi Beyerle, Lisa Müller, Antonia Leberle, Milena Leberle, Marlene Klaus, Melanie Dauser, Eva-Maria Schröter, Maria Altenburger