Wieder ein hochklassiges, spannendes und mehr als unterhaltsames Volleyball-Spiel, waren sich Spielerinnen, Trainer und auch die zahlreich anwesenden Fans in der Marktoffinger Halle am Ende einig. Dass dabei diesmal wieder keine Punkte zugunsten der Heimmannschaft heraussprangen lag schlussendlich nicht am fehlenden Glück oder Kampfgeist, sondern vielmehr an der individuellen Stärke der Gäste aus München, resümierte Ex-Coach Josef Wizinger nach dem Match. Dabei rechnete sich der FSV durchaus Chancen in diesem Spiel aus, hatte man doch im Vorrundenspiel hier seinen ersten Auswärtssieg feiern können und auch der Sieg letzte Woche gegen den TB München sorgte für genug Selbstvertrauen und Zuversicht im Team. Mit Theresa Wizinger am Aufschlag gelang auch zu Beginn des Spiels eine richtungsweisende Führung, auch eine ideenreiche Angriffsriege um Kapitänin Kristin Löfflad sammelte Punkt für Punkt. Bis zum 17:15 hatte man den zuvor erarbeiteten Vorsprung gut verteidigt und man streckte die Fühler Richtung Satzgewinn. Dass Dachau dann doch den Satz für sich entscheiden konnte, lag vor allem an den gefährlichen Aufschlägen. Während die Gäste aus München hier viel Druck ausübten, hatten die FSV Damen mehr damit zu tun, den Ball im Spiel zu halten, anstatt selbst wieder druckvoll zu agieren. Dies nahm sich die Mannschaft dann auch zum Seitenwechsel und nach verlorenem ersten Durchgang (18:25) wieder vor. Ein nun hellwacher Annahme- und Abwehrriegel um Libera Simone Klaus entschärfte die Angaben des Gegner und der FSV konnte aus seinem Angriffsrepertoire aus dem Vollen schöpfen. Da nun auch Stefanie Stimpfle und Maria Altenburger 4 Aufschläge durchbrachen, war der Satzgewinn zum 1:1 Gleichstand für den FSV nicht mehr zu nehmen. Mit 25:18 haben sie eindrucksvoll bewiesen, dass auch sie gegen die lang gewachsenen Gegner ein Mittel zum Gewinnen gefunden haben. Leider sah man diese Qualität nur diesen einen Satz. Dass die körperlichen Größenunterschiede am Ende ein entscheidender Faktor zum Sieg für Dachau waren, zeigte sich in Durchgang 3 und 4. Zwar hielten die Damen 1 noch zu Beginn des dritten Satzes lange Zeit mit und führten auch mit 16:12 Punkten, letztendlich entschied jedoch die flinke und allseits präsente Feldabwehr der Dachauer die langen Ballwechsel dann zu oft für sich. Zwar stand auch die eigene Abwehr um Simone Klaus wie ein Bollwerk im hinteren Feld und verteidigte mit akrobatischen Rettungsaktionen das eigene Revier, aber vorne am Netz wollte einfach kein Punkt gelingen. Seinerseits wusste der aktuell Drittplatzierte der Bayernliga geschickt den Größenunterschied auszunutzen und hämmerte vor allem über die Ex-Bundesligaspielerin Kathrin Kuhn die Bälle zu Punkten. Mit 25:19 und 25:17 verloren die Rieserinnen die beiden folgenden Sätze und folglich auch das Spiel mit 1:3. Fazit des Ganzen: aufopferungsvoll gekämpft, streckenweise klasse Volleyball geboten und dem Gegner auch lange Zeit Paroli geboten. Dennoch reicht dieses “phasenweise” momentan gegen eine mehr als starke Bayernliga zur Zeit nicht aus. Die Tatsache, dass alle Teams so eng beieinander liegen, macht es für die Marktoffingerinnen nicht einfacher, sich aus dem Tabellenkeller herauszuarbeiten. Dennoch gilt als Sportler die Devise: den Kopf nicht hängen lassen, mutig bleiben und von Spiel zu Spiel weitermachen. Dass man trotz allem viel Lob von den vielen anfeuernden Fans in der eigenen Halle bekommt, lässt zumindest viel Raum für Hoffnung offen, dass es im nächsten Spiel wieder klappen könnte. Nun steht erstmal wieder ein Auswärtsspieltag, beim derzeitigen Zweiten dem TV-Planegg-Krailling an, bevor man wieder zuhause ran darf. Vielleicht klappt dann hier mit dem “alles oder nichts” Prinzip eine kleine Überraschung. Auch wenn man momentan auf dem vorletzten Platz steht, hat sich der FSV noch nicht abgeschrieben und wird auf jeden Fall bis zum letzten Ball weiterkämpfen…
FSV I: Marie Deißler, Theresa Wizinger, Stefanie Stimpfle, Jasmin Beyerle, Kristin Löfflad, Lisa Müller, Eva-Maria Schröter, Maria Altenburger, Melanie Dauser, Antonia Leberle, Simone Klaus
(Bericht: Antonia Leberle)