Bayernliga – Damen 1 beim Doppelspieltag auf Augenhöhe, aber wieder keine Punkte

Simone Stark und Maria Altenburger waren am Samstag die Eckpfeiler für einen ruhigen Spielaufbau beim FSV (Foto: Bernhard Liebhäuser)

Es war das Duell des ganz Großen gegen den Außenseiter. Oder anders ausgedrückt: der TSV Eiselfing als unangefochtener Tabellenführer, gegen den immer weiter ins hintere Ligafeld rückenden FSV Marktoffingen. Was auf dem Papier eine eindeutige Angelegenheit sein sollte, stellte sich im Nachhinein als eines der beste Spiele seit langem heraus, welches der FSV seinem Publikum bot. Dass sich der hohe Favorit am Ende doch keine Blöße gab und sich mit 1:3 den Sieg sicherte, sorgte zwar für niedergeschlagene Minen, dennoch können die Damen 1 stolz auf diesen großen Kampf und ein tolles Spiel sein. 

Mit einem starken Block von Jassi Beyerle und Maria Altenburger begann das Spiel sofort richtungsweisend. Bestens aufgelegt und mit dem Wissen “hier kann man nichts verlieren” spielte das Team um Kapitänin Steffi Stimpfle befreit auf. Um jeden Punkt wurde von Anfang an gefightet und die langen Ballwechsel bis zum Spielstand von 10:10 ließen erahnen, dass die Gastgeber es dem Spitzenreiter auf keinen Fall leicht machen würden. Besonders Simi Klaus kratzte aufopferungsvoll die hart geschlagenen Angriffe des Gegners noch irgendwie vom Boden. Der Kampfgeist sprühte aufs gesamte Team über und mit einer starken Mannschaftsleistung erspielten sie sich Punkt für Punkt. Als dann nacheinander jeweils Lisa Müller und Melli Dauser 3 Aufschläge durchbrachten, kochte die Stimmung in der Halle. Mit der einmal erspielten Führung sicherten sie sich mit 25:18 deutlich den ersten Satzgewinn gegen den haushohen Favoriten. Leider wurden die FSV Damen in Durchgang 2 Zeugen dieser Favoritenrolle. Der TSV Eiselfing steigerte sich enorm im eigenen Blockverhalten und legte nochmals eine Schippe Druck am Aufschlag drauf. Mit zwei kleineren Serien am Satzanfang bauten sie sich von Beginn an ein kleines Punktepolster auf. Zwar fingen sich die Rieserinnen wieder in der Mitte des Satzes, aber den Ausgleich zum 1:1 ließen sich die Eiselfinger nicht mehr nehmen. Ein ähnliches Bild bot sich in Satz 3. Der FSV hatte zwar nun die Aufschläge besser im Griff und übte selbst wieder mehr Druck aus, aber mehr als 2 Punkte ließen die Gegner die Damen 1 nicht herankommen. Durch Milena Leberle keimte mit ihren Aufschlägen nochmals Hoffnung bei Gleichstand auf, aber in den entscheidenden Phasen war der TSV einfach zu stark und sicherte sich auch diesen Satzgewinn. Zum Seitenwechsel motivierte Cheftrainer Sebastian Stadali sein Team nochmal:  Keine Gedanken über Gewinnen oder Verlieren machen – wie in Satz 1 gilt es jetzt den Kopf ausschalten und wieder befreit unser Spiel zu spielen! Marlene Klaus und Marie Deißler lenkten wieder geschickt das Spiel ihrer Angreiferinnen – vor allem Eva Schröter konnte sich ein ums andere Mal hier durchsetzen. Hielt man eigentlich das gesamte Spiel auf Augenhöhe mit, waren es am Ende doch immer die Kleinigkeiten, welche den Eiselfingern eine kleine Führung ermöglichten und so den Vorsprung zum entscheidenden 24:20 verhalfen. Mit einer nochmals klasse Teamleistung, einer nervenstarken Jassi Beyerle am Aufschlag und dem Willen, doch noch das Unmögliche zu schaffen, kämpften sich die Damen 1 bis zum 23:24 an den Gegner nochmals heran. Dann zeigt sich aber doch, warum der TSV zu Recht momentan auf Platz 1 steht. Eiskalt im Sinne einer Spitzenmannschaft verwandelten sie die nächsten zwei Matchbälle und sorgten so für enttäuschte Gesichter beim FSV. Trotzdem kann die Mannschaft mehr als stolz nach so einem klasse Match auf sich sein. 

Allzu viel Zeit der Niederlage hinterherzutrauern blieb den Marktoffingerinnen sowieso nicht – keine 24 Stunden später mussten sie die weite Reise bis ins verschneite Allgäu auf sich nehmen, um gegen den direkten Tabellennachbarn, den TSV Burgberg zu spielen. Konzentriert startete man auch hier ins Spiel, waren sich doch alle Spielerinnen der Bedeutsamkeit dieses Spiels bewusst. Mit Steffi Stimpfle am Aufschlag, welche vom 9:9 bis zum 19:10 für ihr Team ein ums andere Mal ihre Waffe bockstark einzusetzen wusste, war der erste Satzgewinn (25:22) eigentlich nie gefährdet. Wie schon sooft in letzter Zeit ging jetzt das “Gewinnen im Kopf” los – mit der Erkenntnis, auch hier kann man also was holen, verkrampften sich die Damen 1 zu sehr in den einzelnen Aktionen, wohingegen der TSV Burgberg locker einen Punkt nach dem anderen abgezockt für sich gewann. Mit 25:21, 25:21 und 25:22 sicherte sich der direkte Tabellennachbar mit 3:1 den Sieg für sich und beim FSV blieben nur ratlose Gesichter zurück. Eigentlich immer mit den Gegnern gleichauf gespielt, um dann in den entscheidenden Phasen die so wichtigen Keypoints nicht zu machen, ist natürlich mehr als frustrierend. Schade, wäre doch in beiden Spielen wenigstens jeweils ein Punkt drin gewesen. Dennoch gilt im FSV-Lager, den verlorenen Spielen nicht lange hinterher zu trauern, sondern den Fokus auf das nächste Spiel legen. Dafür haben sie nun erstmal eine Woche Verschnaufpause, welche sie intensiv mit Training füllen werden. Denn an der Moral und dem Teamgeist fehlt es den Damen 1 nicht. Mit dem Wissen sich in beiden Spielen teuer verkauft zu haben, sollte es genug Selbstbewusstsein für das nächste Spiel in zwei Wochen, dann hoffentlich mit dem ersten Sieg geben.

FSV: Marlene Klaus, Marie Deißler, Theresa Wizinger, Steffi Stimpfle, Jassi Beyerle, Maria Altenburger, Lisa Müller, Eva-Maria Schröter, Melli Dauser, Milena Leberle, Kathi Roder, Simone Stark

(Bericht: Antonia Leberle)