Niederlage nach großem Kampf in Niederviehbach

99 Minuten Hochspannung, 212 Kilometer Kampfgeist , aber diesmal kein Happy End.
Es war einer dieser Auswärts Tage, an denen schon während der Anfahrt klar wird: Heute wird ein hartes Stück Arbeit. Trotz der langen Reise waren die Köpfe fokussiert, der Wille spürbar, und die FSV-Damen entschlossen, unbedingt Punkte aus dem niederbayerischen Landkreis mit nach Hause zu nehmen. Und ja,  Marktoffingen lieferte fast 100 Minuten Volleyball auf höchstem Niveau ab. Doch am Ende mussten sie eine bittere Pille schlucken: eine 1:3-Niederlage, die sich wie eine verpasste Chance anfühlte. Ein Duell auf Augenhöhe, immer wieder mit Momenten, die Richtung Tie-Break hätten kippen können – und dennoch musste der FSV ohne Zählbares die Heimreise antreten.Schon der erste Ballwechsel machte deutlich, dass hier zwei Teams auf absolut gleichem Level aufeinander prallten.
Druckvolle Aufschläge, lange Rallyes, kompromisslose Angriffe.Die Rieserinnen erwischten jedoch den besseren Start. Energiegeladen und präsent als Einheit, so trat die FSV-Sechs auf. Besonders stark: Zuspielerin Jenny Stempfle, die die in der Trainingswoche erarbeiteten Schwerpunkte nahezu bilderbuchmäßig umsetzte und ihre Angreiferinnen glänzen ließ. Allen voran Kristin Löfflad und Eva Maria Schröter, die die Lücken im gegnerischen Feld präzise fanden und Punkt um Punkt ablieferten. Mit 25:21 ging der Auftakt-Satz verdient an den FSV – eine frühe Bestätigung der starken Tagesform. Im zweiten Durchgang zeigte der TSV Niederviehbach eindrucksvoll, warum er bereits sechs Siege auf dem Konto hat. Beide Teams spielten weiterhin mit Überzeugung, doch Marktoffingen wurde nun für kleine Ungenauigkeiten bestraft. Genau diese winzigen Momente nutzte der Gastgeber eiskalt, setzte sich ab und erkämpfte sich den 1:1-Ausgleich. Hier wurde auch erstmals sichtbar, welche Waffen Niederviehbach im Kader hat: Ihre Außenangreiferinnen waren bärenstark,variabel und kaum auszurechnen. Immer wieder schlugen sie durch den FSV-Block oder fanden mit clever gelegten Bällen Räume, die eigentlich nicht da sein sollten. Es war einer der Faktoren, die das Spiel dauerhaft eng hielten. Die Antwort des FSV folgte sofort: Mutig, druckvoll, selbstbewusst – Marktoffingen zeigte im dritten Satz, was in der Mannschaft steckt. Die Annahme um Libera Jana Fix, die eine herausragende Leistung bot, stabilisierte sich wieder. Die Angriffe von Anna-Lisa Wagner und Madelaine Gerth wurden klarer, wuchtiger – und der Block packte immer öfter zu. Doch Niederviehbach blieb hartnäckig. Beide Teams lieferten sich über weite Strecken einen Schlagabtausch auf absolutem Topniveau, welches das Publikum in der Halle immer wieder mit Szenenapplaus belohnte. Diesmal ging das Kopf-an-Kopf-Rennen jedoch erneut knapp an den Gastgeber: 19:25 aus FSV-Sicht – ein Satz, der ebenso gut hätte enden können. Der vierte Satz wurde dann zum emotionalen Kernpunkt der Partie.
Marktoffingen kämpfte und warf alles hinein, was nach fast 90 Minuten Hoch-Volleyball noch möglich war. Immer wieder gelang der Ausgleich, immer wieder roch es nach der Chance auf einen Tiebreak. Doch Niederviehbachs Außenangreiferinnen wurden nun zur spielentscheidenden Waffe. Mit beeindruckender Konstanz brachten sie die Bälle in ihr Ziel.  Am Ende entschied ein winziger Moment, ein einzelner Ball und der Satz ging mit 25:23 erneut knapp verloren. Ein Satz, der über Sieg oder Punktgewinn hätte entscheiden können.
Trainerin Theresa Wizinger zeigte sich trotz Niederlage beeindruckt vom Auftritt ihres Teams: „Das war ein starkes Spiel, ähnlich wie die Partie gegen Bad Grönenbach. Wenn wir in Fahrt kommen, spielen wir teilweise bilderbuchmäßig auf und es gelingen uns spektakuläre Aktionen. „Daran müssen wir anknüpfen – und es über die gesamte Distanz halten.“ In der Tabelle bleibt der FSV trotz der Niederlage gut positioniert:
15 Punkte – Platz 5 – und weiterhin eng dran an Rang 3.  Und der nächste Sieg ist keine Frage des Ob – sondern nur des Wann, vielleicht schon kommenden Samstag, wenn die FSV Damen endlich wieder zuhause aufschlagen dürfen.

FSV I: Jenny Stempfle, Marie Deißler, Jana Fix, Laura Geiß, Anna-Lisa Wagner, Stefanie Stimpfle, Eva Maria Schröter, Kristin Löfflad, Tina Stimpfle, Madeleine Gerth, Eva Simon