Dorfverein gegen Großstadt Club, größentechnisch David gegen Goliath, ersatzgeschwächtes Team gegen einen voll besetzten Mannschaftskader. Ja, die Bayernliga Damen des FSV Marktoffingen hatten in vielen Punkten das Nachsehen gegen ihre Gegnerinnen vom FTM Schwabing vergangenes Wochenende. Jedoch in zwei wichtigen Punkten sollten sie die Nase vorne haben. Sie starteten mit einem viel besseren Tabellenplatz ins Match und konnten diesen aufgrund eines 3:0 Sieges auch weiterhin beibehalten. Eine weitere erfreuliche Nebensache nach dem Sieg: durch die zusätzlichen 3 Punkte können die Marktoffingerinnen nicht mehr in die gefährliche Abstiegszone retten und können bereits 6 Spieltage vor Saisonende den Klassenerhalt in der neuen Liga feiern.
Wie bereits letzte Woche musste das Team Krankheitsausfälle kompensieren. Diesmal erwischte es Laura Geiß, welche nicht am Wettkampftag einsatzfähig war. So langsam merkt man die kräftezehrende lange Saison den Spielerinnen an. Dennoch nahmen die Rieserinnen auch diesen Rückschlag gelassen und starteten als überlegener Favorit ins Match. Lange Ballwechsel von beiden Mannschaften eröffneten das Geschehen. Da es kein Team gelang, so richtig Druck vorne am Netz aufzubauen, hatte die Abwehr ein leichtes, die Angriffe zu entschärfen und der Ball flog minutenlang ohne Punktgewinn einer Mannschaft übers Feld. In den Auszeiten mahnte Trainerin Wizinger, der Favoritenrolle noch gerechter zu werden. Und in der Crunchtime spielten die Rieserinnen dann ihre volle Stärke aus. Eva Maria Schröter mit gelungenem Service und Stefanie Stimpfle mit starken Schmetterschlägen ließen den Worten Taten folgen und sorgten für den ersten Satzgewinn von 25:18. Auch im zweiten Durchgang agierten die Gäste mutig und druckvoll. Die Schwabinger Heimmannschaft hatte alle Hände voll zu tun, sich ihrer eigenen Feldverteidigung zu widmen, dass sie kaum Widerstand leisteten. Ein weiterer Satzgewinn war hier nie in Gefahr, sodass das Trainergespann Wizinger/Wachsmann auch Jugendspielerin Clara Rieger viel Einsatzzeit und Spielerfahrung gewähren konnten. Sie bedankte sich ihrerseits, indem sie mehrfach punkten konnte und bewies, dass Nachwuchstalente beim FSV vorhanden sind. Da ihre Mitstreiterinnen Kristin Löfflad und Maria Altenburger an der Grundlinie die Fäden in der Hand hielten, konnte mit 25:16 auch dieser Satz die FSVlerinnen für sich verbuchen. Einzig zum erneuten Seitenwechsel bäumten sich die Hauptstätterinnen nochmals auf, während die Rieserinnen sich einige Fehler zuviel erlaubten, sodass sie stets einen kleinen Rückstand auf der Punktetafel zu lesen hatten (8:10/ 19:22). Nervenstark konnten sie bis zum Gleichstand von 24:24 ausgleichen. Besonders erwähnenswert hierbei die beiden Zuspielerinnen Jenny Stempfle und Marlene Klaus, welche sich hervorragend in ihrer Art und Weise auf dem Feld ergänzten. Die Schwabinger zogen noch einmal alle Register und erhofften sich bei ihrer letzten genommenen Auszeit, sich noch zum Sieg pushen zu können. Hier zeigte sich nun jugendliche Unbekümmertheit gepaart mit langjähriger Spielerfahrung zugunsten des FSV: Tina Stimpfle zerpflückte mit einer erfrischenden Leichtigkeit an der Grundlinie die Münchner Annahme, während Lisa Müller mit einem Kracher über die Außenantenne das Match beendete. Fazit vom gesamten Team samt angereisten Fans: Ein starkes Spiel, gerade im dritten Satz so einen Rückstand aufzuholen und dann noch zu unseren Gunsten zu drehen, war eine beachtliche Leistung. Diese beachtliche Leistung lässt die Rieserinnen auf einem leistungsstarken dritten Platz in der Tabelle rangieren und wie bereits oben erwähnt wird es auch nächste Saison in Marktoffingen wieder Volleyball auf Bayernliga-Niveau zu bestaunen geben. An diese klasse Form gilt es, gleich nächstes Wochenende anzuknüpfen, wenn die Marktoffingerinnen zur zweiten Garde des Bundesligavereins nach Straubing reisen.
FSV Marktoffingen I: Marlene Klaus, Jenny Stempfle, Tina Stimpfle, Stefanie Stimpfle, Kristin Löfflad, Maria Altenburger, Lisa Müller, Eva-Maria Schröter, Clara Rieger, Jana Fix