Am Samstagabend lagen noch finstere Regenwolken über Marktoffingen, aber bereits am Sonntag herrschte schon wieder Sonnenschein. Auf die vor allem in dieser Höhe (0:3) ernüchternde Niederlage gegen die bis dahin sieglosen Damen des TSV Friedberg folgte eine Teambesprechung und ein wieder begeisternder Auftritt gegen die unter dem Namen VCO München angetretene Bayernauswahl (3:1). Die Richtung vor der nun folgenden intensiven Phase bis Weihnachten war wieder festgelegt.
Die Herangehensweise an das Spiel hätte bei den beiden Teams am Samstag nicht gegensätzlicher sein können. Hier eine FSV-Crew, die ihr Terrain hartnäckig und damit verkrampft verteidigen wollte und dort ein Gast, der nach 3 Niederlagen nach dem Prinzip „alles oder nichts“ mit geballter Kampfkraft an die Aufgabe heranging. Das Spiel war gut und sehenswert und der FSV besser als das Ergebnis aussagt. Aber genau hier lagen die Gründe für die deutliche Niederlage. Nach einem schlechten Start (5:11) fand man immer besser ins Spiel. Nach einer 7-er Aufschlagserie von Steffi Stimpfle spielte man auf Augenhöhe und ging beim 18:16 erstmals in Führung, die bis zum 23:21 erhalten blieb. Zwei nicht konsequent ausgespielte Bälle und Friedberg jubelte beim 26:24 erstmals. Trotz einer stimmungsmachenden erfolgreichen Aufholjagd hatte man doch noch verloren. Das wäre reparabel gewesen, nicht aber der Stimmungs- und Leistungsabfall, der in einer 12:25 Klatsche seinen Ausdruck fand. Stark dann wieder die folgende Reaktion. Die an beiden Tagen starke Kristin Löfflad setzte mit ihren Aufschlägen bis zur 8:2 Führung ein Zeichen, das ihre Mitspielerinnen verstanden. Bis zum 21:21 lieferten sich beide Teams einen klasse offenen Schlagabtausch. Das Quäntchen Glück in dieser Phase hatte dann, wie so oft im Sport, das Team, das mehr an sich glaubte, und das war Friedberg (22:25).
Mit veränderter Aufstellung und vor allem mit stark veränderter Einstellung betraten die FSV-Damen am Sonntag das Spielfeld gegen den VCO München. Jenny Stempfle und Steffi Löhmann hießen die Neuen und sie machten wie ihre Mitspielerinnen gleich mächtig Dampf. Gute Aufschläge, vor allem Manu Liebhäuser gegen Satzende, und klasse Angriffe über die Mitte bescherten den ersten Satz (25:15). Dann bewiesen die Mädels vom Nachwuchsleistungszentrum ihre umfangreichen Talente. Taktisch gut angeleitet von Auswahltrainer Dieter Heidrich reagierten sie gekonnt auf die FSV-Spielweise und glichen mit 25:22 zum 1:1 aus. Dieses Mal war die FSV-Reaktion eine andere als am Tag zuvor. Man verstärkte selbst wieder den Druck im Aufschlag und konnte dadurch den Aufbau des Gegners einschränken, der nun fast ausschließlich über die Position 4 angriff. Dort stand die FSV-Abwehr zunehmend sicherer. Der wichtige 3. Satz ging mit 25:19 an den FSV. Und dann ging die Sonne erst richtig auf und steigerte die Stimmung in der Halle. Beim Stand von 11:8 ging Rebekka Obel, die eigentlich kürzer treten wollte, an den Aufschlag, steuerte mehrere direkte Punkte bei und entfachte bei ihren Mitspielerinnen einen „flow“, den man sich für die nächsten Spiele wünscht. Erst beim 24:8 endete ihre Serie, das Spiel mit 25:9.
FSV: Jenny Stempfle, Theresa Wizinger, Simone Klaus, Steffi Löhmann, Steffi Stimpfle, Kristin Löfflad, Manuela Liebhäuser, Melanie Dauser, Eva-Maria Schröter, Maria und Christina Altenburger, Rebekka Obel